Laudatio zum BoD-AutorenAward 2004
von
Dr. Pascal Zimmer,
Geschäftsführer der Books on Demand GmbH
Leipziger Buchmesse, 27. März 2004

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Autorinnen und Autoren,

ich freue mich sehr, Sie zur Verleihung des BoD AutorenAwards 2004 begrüßen zu dürfen.

Der BoD AutorenAward wird nun zum dritten Mal in Folge vergeben. In den letzten beiden Jahren wurde die Preisverleihung durch ein sehr großes Medien- und Publikumsinteresse begleitet. Der BoD AutorenAward hat sich als Preis für unabhängige Autoren zu einem festen Bestandteil der Leipziger Buchmesse etabliert.

Insgesamt haben sich 1.500 Autoren mit Ihren Werken zur Teilnahme qualifiziert. Unsere Jury hatte die schwierige Aufgabe aus mehr als 100 Bewerbungen den Sieger auszuwählen. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, haben wir auch in diesem Jahr eine Jury zusammengestellt, die sowohl literarische, buchhändlerische als auch verlegerische Aspekte berücksichtigt. Zur Jury gehören:

Frau Anne Tente: sie studierte Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte. Sie war nach ihrem Studium als Literaturagentin in New York tätig und ist heute Lektorin für Belletristik bei Rowohlt.

Frau Kirsten Landt ist seit mehr als 30 Jahren Buchhändlerin und leitet seit mehr als zehn Jahren eine Thalia-Filiale in Hamburg.

Herr Rainer Groothuis ist Geschäftsführer der Agentur Groothuis, Lohfert, Consorten und Autor des preisgekrönten Buches "Wie kommen die Bücher auf die Erde?".

Nun ist es soweit: Der BoD AutorenAwards 2004 geht an den Roman „Der Nomadengott“. Die Geschichte spielt 1500 v. Chr. und erzählt von einem Schreiber „Seshmosis“, der sein Volk in die alte Heimat führt und gegen seinen Willen zum Propheten wird. Auf dieser Reise wird er begleitet von seinem kleinen Gott „GON - Gott ohne Namen“, einem Seher „Nostr'tut'-Amus“ und dem Sänger „El Vis aus Memphis“. Der Roman ist nicht nur spannend, sondern überzeugt durch seine Leichtigkeit, seinen Charme und Witz.

Trotz allen Humors ist das Werk nicht weniger anspruchsvoll. Der Autor tritt für Religions- und Kulturtoleranz ein. Die Aktualität dieser Themen wird nicht erst sichtbar, wenn Sie die heutige Tageszeitung aufschlagen. Sie finden direkte Hinweise bereits auf der Titelseite. Religiöse Spannungen, Fremdenhass und Vertreibung sind aktueller denn je. Derartige Problem treten nicht nur in Nahen Osten auf. Auch in unserer so scheinbar friedlichen Welt sind Integrationsprobleme und kulturelle Vorurteile an der Tagesordnung.

Vielleicht teilen Sie meine persönliche Erfahrung bei der Lektüre des Romans: Erst gegen Ende des Romans wird einem bewusst, dass man ein sehr amüsantes Werk gelesen und sich doch mit seriösen Themen beschäftigt hat. Darüber bemerkt man, dass der Autor dem Leser und der Gesellschaft einen Spiegel vorhält, ohne dass es respektlos oder diffamierend wirkt.

Die Kombination von Witz und Anspruch haben leider in der deutschen Literatur noch keine große Tradition. In Zeiten platter Comedy ist der „Nomadengott“ ein Lichtblick am Horizont und vielleicht kann er einen wesentlichen Beitrag zu neuem Denken und einer neuen literarischen Stilrichtung beitragen. Sehr geehrte Damen und Herren, ich freue ich mich, Ihnen den Sieger des BoD AutorenAwards 2004 präsentieren zu dürfen. Der Preis mit einem Scheck über 500 € und einem Geschenk von Graf von Faber-Castell geht an Gerd Scherm.

Herzlichen Glückwunsch!

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